"Tomorrow Somewhere by the Sea", Source: Cangerfilms, DFF, © Cangerfilms
Sophia Münster, Jonas Kaufmann (v.l.n.r.)

Neu im Kino: Morgen irgendwo am Meer

"Morgen irgendwo am Meer", das Langfilmdebüt von Patrick Büchting, ist der seltene Fall eines deutschen Kinofilms, den man wirklich "independent" nennen kann: gedreht mit einem Mikro-Budget, kleiner Crew und ohne "Stars", sondern mit vielversprechenden Nachwuchstalenten. Basierend auf dem gleichnamigen Jugendbuch von Adriana Popescu erzählt der Film von vier Teenager*innen, die nach bestandener Abiturpüfung in Richtung Portugal aufbrechen: Eigentlich wollte Konrad (Jonas Kaufmann) alleine mit seiner besten Kindheitsfreundin Romy (Carlotta Weide) losziehen, doch die hat ein mulmiges Gefühl und möchte ihren Freund Julian (Louie Betton) mitnehmen. Also fahren die drei zusammen los – und gabeln noch die temperamentvolle Nele (Sophia Münster) auf. Unterwegs, man kann es sich denken, bleiben kleine Eifersüchteleien und große Konflikte nicht aus… "Morgen irgendwo am Meer" lebt vor allem von der vielschichtigen Dynamik der vier Figuren, für die Büchtings Roadmovie treffende Bilder zwischen sonniger Urlaubslust und jugendlicher Orientierungslosigkeit findet. Aber nicht nur die weniger geschliffene Ästhetik, sondern auch die Besetzung mit weitgehend unbekannten Gesichtern verleiht dem Film eine besondere Authentizität. Selten wird das jugendliche Changieren zwischen unbeschwerter Leichtfüßigkeit und Verunsicherung so stimmig eingefangen – "Morgen irgendwo am Meer" nimmt seine Figuren ernst. Ein kleiner Film und ein echter Glücksfall.

Aktuelles

Die Berlinale ist seit vielen Jahren mit speziell kuratierten Programmen weltweit präsent. Das Berlinale Spotlight erweitert den Festivalzeitraum und macht die Aktivitäten der Berlinale über das Jahr sichtbar.

Knapp 60 Filme aus neun Jahrzehnten deutscher Filmgeschichte werden nach der jüngsten Förderrunde mit Mitteln aus dem Förderprogramm Filmerbe restauriert und digitalisiert. Zu den geförderten Filmen gehören zeitgeschichtliche Dokumente wie zwei Fassungen von Chetna Voras Diplomfilm "Frauen in Berlin" (DDR 1982/83): der 140-minütige Rohschnitt und die stark zensierte und auf 24 Minuten gekürzte veröffentlichte Fassung.

Am kommenden Samstag, 08. Juni 2024, um 18.00 Uhr präsentiert die Reihe Berlin.Dokument im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums den Film "In der Dämmerstunde – Berlin" ("Berlin de l'aube à la nuit") von Annik Leroy. Der Filmhistoriker Jeanpaul Goergen wird eine Einführung zu dem Werk geben, das 1981 in deutsch-belgischer Koproduktion entstand.

Am kommenden Wochenende, 7. bis 9. Juni, feiert das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum sein 75-jähriges Bestehen und den 40. Jahrestag der Gründung des Deutschen Filmmuseums am 7. Juni 1984 mit drei Tagen der Offenen Tür für die ganze Familie und vielerlei Aktivitäten. Am Sonntag, 9. Juni, begrüßt das DFF zudem mit Corinna Harfouch einen besonderen Gast im Kino.

Acht neue Filme werden in der zweiten Jahreshälfte mit FFA-Verleihförderung in Höhe von 755.000 Euro in die deutschen Kinos gebracht, vier weitere erscheinen mit 56.116,40 Euro Videoförderung im Home Entertainment. Zusammen mit Medialeistungen im Wert von 1,2 Mio. Euro bewilligte die FFA-Kommission für Verleih-, Vertriebs- und Videoförderung in ihrer jüngsten Sitzung insgesamt 2.011.116,40 Euro.